Kompaktwissen Demenz (2)

Fortbildungslehrgang „Kompaktwissen Demenz“
„Wer nichts weiß, muss alles glauben“
(Marie von Ebner-Eschenbach)
Die momentane Situation ist vor allem für die Gesundheitsberufe eine enorme Herausforderung. Massiv viele Überstunden, ständiges Arbeiten an der Belastungsgrenze, Angst selbst zu erkranken und psychische Strapazen belasten die Pflege- und psychologischen Fachkräften schwer. Trotzdem war „lebenslanges Lernen“ als Schlagwort noch nie wichtiger als jetzt. Auch wenn uns die Pandemie fest im Griff hat und sämtliche Ressourcen in Anspruch nimmt, müssen wir uns für die Zukunft rüsten, um den bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.
Eine der wohl größten Herausforderungen, die uns jetzt schon ständig im Arbeitsalltag begegnen ist die überalterte Gesellschaft und die damit einhergehende rasant steigende Anzahl an Menschen mit Demenz. Diese tückische Krankheit führt zu kognitiven Beeinträchtigungen, Unselbstständigkeit und Abhängigkeit. Oftmals werden die Defizite und Verluste einer dementiellen Entwicklung in den Vordergrund gestellt, ohne die noch vorhandenen Ressourcen uns Kompetenzen von an demenzerkrankten Menschen zu beachten.
In diesem Lehrgang sollen die TeilnehmerInnen lernen bzw. die Fähigkeiten entwickeln, sich in die Welt der Menschen mit Demenz hinzuversetzen, ihr spezifisches Tempo und Zeitgefühl sowie ihre Probleme verstehen zu lernen und letztendlich zu erkennen, dass an demenzerkrankte Menschen noch viele Ressourcen und Fähigkeiten besitzen, die es Wert sind zu fördern. Man muss ihre „Sprache“ nur verstehen lernen und entsprechende Handeln, um ihnen ein würdiges und respektvolles Umfeld gestalten zu können.
Die TeilnehmerInnen erlernen, wie sie mit herausfordernden Verhaltensweise (wie beispielsweise verbale Aggressivität, Pflegewiderstand, Weglauftendenzen,…) professionell umgehen und diesen begegnen können.
Unsere renommierten DozentInnen bringen den Fachkräften in diesem Fortbildungslehrgang zahlreiche Methoden und Instrumente näher, um die zahlreichen Herausforderungen, die bei der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz auftreten, meistern und ihnen ein respektvolles Altwerden ermöglichen zu können.
Zielgruppe
Personen aus Gesundheits- und Pflegeberufen, Pflegefachkräfte (DGKP, PA, PFA), Sozialbetreuungsberufe (FSoB A, FSoB BB, FSoB BA), psychologischen Berufen (Psychologen, Psychotherapeuten)
ÄrztInnen
Teilnahmebedingungen
Ein Orientierungsgespräch mit der Lehrgangsleitung ist obligatorisch. Es dient zur Klärung der Anliegen der Teilnehmer*innen und zur Abklärung der Zugangsvoraussetzungen.
Methoden
Theorieinput, Diskussion, Einzel- und Gruppenarbeiten,
Arbeiten mit Fallbeispielen, Praxisvortrag und -beispiele, Workshops,
direkte Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis durch Erarbeitung
und Präsentation selbstständig erarbeiteter Fachinhalte
Abschluss
Fortbildungsbestätigung über 160 UE inkl. Abschlussgespräch
(Voraussetzung: mind. 80% Anwesenheit)
Informationsmodul - 2 UE:
Struktureller und organisatorischer Ablauf der Weiterbildung 1 UE
Impulsreferat (Einführung in die Thematik) 1 UE
Lehrgangsleitung: Angerer Sandra
Beginn
29.September 2022
Teilnehmerzahl
mind. 10 max 20 Personen
Lernzielkontrolle und Transferaufgaben
Transferaufgaben werden von den Teilnehmer*innen zwischen den Modulen bearbeitet und danach gemeinsam reflektiert.
14 UE selbstorganisiertes Lernen
Lehrgangsstruktur
Der Lehrgang besteht aus insgesamt 6 Modulen und einer Summe von 18 Ausbildungstagen und 160 Einheiten
Die Module umfassen drei Tage
Modul 1: Basiskompetenzen
Modul 2: Betreuungsarbeit, Betreuungskonzepte
Modul 3: herausfordernde Verhaltensweisen, Differentialdiagnosen
Modul 4: Pflegeplanung, Betreuungskonzepte II, psychologisches Assessment
Modul 5: Schlüsselqualifikationen, Bedürfnisorientierung, Betreuungskonzepte III
Modul 6: Betreuungsformen, pflegende Angehörige, Rechtskunde
Das Modul 1 wird virtuell durchgeführt.
Aufgrund der momentan unvorhersehbaren Situation behalten wir uns vor, einzelne Unterrichtstage oder ganze Module per Videostreaming zu veranstalten.
Lehrgangsabschluss
Prüfungsgespräch
Lehrgangsleitung:
Sandra Angerer
DozentInnen
Sandra Angerer
Eva Nebel
Christian Jagsch
Petra Stöckl
Sarka Lahner
Kosten
€ 3.590.-
inkl. Lernunterlagen und Prüfungsgebühr
Lernformate
Präsenzmodule
Im Rahmen von 3-tägigen Präsenzmodulen lernen die Teilnehmer*innen
Die Teilnehmer*innen bringen eigene Fälle ein und
Die Module, die aufeinander aufbauen und inhaltlich synchronisiert sind, werden von erfahrenen DozentInnen geleitet.
Das Modul 1 findet virtuell statt. Die anderen Module werden als Live-Präsenzmodule in geeigneten Seminarräumen durchgeführt. Sollte es, wie zuletzt während der Covid-19 Pandemie, nicht möglich sein, Präsenzveranstaltungen durchzuführen, besteht alternativ die Möglichkeit sämtliche Module als virtuelle Live-Veranstaltungen abzuwickeln.
Selbsstudium
Die Teilnehmer*innen erhalten eine Leseliste für das Selbststudium
Abschlussgespräch
MODUL 1, Basiskompetenzen
(3 Tage)
29.09.-01.10.2022
jeweils 09:00 - 17:30 Uhr (8 UE a 45 min)
Ort: Online via ZOOM
DozentInnen: Angerer Sandra / Lahner Sarka/ Prim. Dr. Jagsch Christian
Soziale u. pflegerische Dimensionen; Krankheitsbilder, Symptome, Ursachen, Ätiologie
Das Konzept der Validation Teil I
Klinische Demenzdiagnostik, Differenzialdiagnostik, pharmakologische Behandlung, Verlauf
MODUL 2, Betreuungsarbeit und Betreuungskonzepte I
(2 Tage)
17.11.-18.11.2022
jeweils 09:00 - 17:30 Uhr (8 UE a 45 min)
20.05.2022 per ZOOM
Ort: Wien
Dozentinnen: Angerer Sandra / Stöckl Petra
Alltagsbewältigung, personenzentrierter Ansatz
Beziehungsbasierte Pflege, nicht pharmakologische Therapiemöglichkeiten, Kommunikation u. Interaktion
MODUL 3, herausfordernde Verhaltensweisen,
Differentialdiagnostik
(4 Tage)
20.01.-21.01.2023
jeweils 09:00 - 17:30 Uhr (8 UE a 45 min)
Ort: Wien
DozentInnen: Angerer Sandra/ Lahner Sarka
Definition und Ursachen von BPSD, unangepasste Verhaltensweisen wie Apathie, Aggression, Weglauftendenzen, Pflegewiderstand, Bedürfnis- und Ressourcenorientierung, Bewältigungsstrategien
Konzept der Validation Teil II
27.01.2023
09:00 - 17:30 Uhr (8 UE a 45 min)
Ort: Wien
Dozentin: Nebel Eva
Axiome, Bedürfnisse, Stadien und Retrogenesetheorie, individuelle und ressourcenorientierte Betreuung
09:00 - 17:30 Uhr (8 UE a 45 min)
Dozent: Prim. Dr. Jagsch Christian
BPSD aus medizinischer Sicht, Delier, psychosoziale Versorgung, Betreuung der Angehörigen
MODUL 4, Pflegeplanung, Betreuungskonzepte II, psychologisches Assessment
(3 Tage)
23.03.2023 Gruppe der Pflegeberufe
Dozent: Golla Markus
Pflegeprozess für Menschen mit Demenz, Pflegeplanung, Pflegebericht, Pflegedokumentation, Qualitätsmanagement, Pflegevisite, Konzept der AEDL
23.03.2023 Gruppe der Psychologie
Dozent: Strotzka Stefan
Neuropsychologische Diagnostik, psychopathologische Diagnostik, psychiatrisches Assessment, Einbeziehung pflegender Angehörigen
24.03. - 25.03.2022 beide Gruppen zusammen
jeweils 09:00 - 17:30 Uhr (8 UE a 45 min)
DozentInnen:Strotzka Stefan / Stöckl Petra
Assessmentinstrumente zur Erfassung von pathologischen Veränderungen bei PatientInnen mit Demenz
Biographiearbeit
MODUL 5, Ethik, Kompetenzprofile, Betreuungskonzepte III
(3 Tage)
25.05. - 27.05.2023
jeweils 09:00 - 17:30 Uhr (8 UE a 45 min)
DozentInnen: Nebel Eva / Stöckl Petra
Schlüsselqualifikationen, Ethik, soziale Kompetenz, Fachkompetenz
Bedürfnisorientierung und stadiengerechte Betreuung II
MODUL 6, Betreuungsformen, pflegende Angehörige und Rechtskunde
(3 Tage)
29.06. -01.07.2023
jeweils 09:00 - 17:30 Uhr (8UE a 45 min)
Ort: Wien
DozentInnen: Seemann Susanne / Stöckl Petra / Gruber Reinhard
Betreuungsformen
Situation pflegender Angehöriger
Rechtliche Grundlagen
Abschluss (1 Tag)
2023
09:00 - 17:30 Uhr (8UE a 45 min)
Ort: Wien
DozentIn: Angerer Sandra
Am Abschlusstag werden in einem Prüfungsgespräch die Lehrgangsinhalte reflektiert und wiederholt und der Abschluss gebührend gefeiert.
DozentInnen

Petra Stöckl, BScN
Pflege- und Demenzberatung, Leitung des Stammtisches für pflegende Angehörige in ihrer Heimatgemeinde, Sensibilisierung von Kindern zu Pflege- und Gesundheitsthemen in Form von Workshops, Erstellung von Pflegegeldgutachten, Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege im Auftrag der SVS